Burnout-Therapie

Burnout

Der Begriff Burnout wird stark mit dem Begriff ‚Erschöpfung‘ verbunden. Ein anhaltendes, tiefes Gefühl von Erschöpfung kann sehr unterschiedliche Ursachen haben, darunter auch viele körperliche Erkrankungen, wie z. B. Organfehlfunktionen, Herz- Kreislaufbeschwerden, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, …, um nur einige zu nennen. Wenn man feststellt, dass die eigene Leistungsfähigkeit deutlich zurückgeht und die Phasen der Erschöpfung merklich zunehmen, ist es deshalb wichtig, sich zunächst vom Hausarzt eingehend auf körperliche Ursachen untersuchen zu lassen.

Burnout: Abstand gewinnen, Ressourcen erschließen, Alternativen entwickeln

Burnout: Abstand gewinnen, Ressourcen erschließen, Alternativen entwickeln

Obwohl jeder den Begriff Burnout kennt, gibt es keine eindeutigen Symptome für die Diagnose. Im Diagnose-Manual der Weltgesundheitsorganisation, ICD 10, zählt er nicht zu den psychischen Störungen, sondern zu den ‚Faktoren, die den Gesundheitszustand beeinflussen und zur Inanspruchnahme des Gesundheitswesens führen‘ (ICD 10, Z 73). Das heißt, dass Burnout eher als Prozess definiert wird und nicht, wie bei psychischen Störungen üblich, als Zustand.

Burnout – Symptome

Christina Maslach hat das bekannteste Testverfahren zur Diagnose entwickelt. In diesem Maslach Burnout Inventory werden 3 Symptomgruppen abgefragt:

  • Zentrales Merkmal kann eine anhaltende emotionale Erschöpfung sein. Dieser Zustand wird oft begleitet von einer Antriebschwäche, aber auch erhöhte Anspannung oder Reizbarkeit sind möglich.
  • Mit Depersonalisierung wird die zweite Symptomgruppe bezeichnet. Darunter versteht man den zunehmenden emotionalen Abstand zu den Mitmenschen im beruflichen Kontext (Kunden, Klienten, Schüler, Patienten, Kollegen, …). Das Spektrum kann von zunehmender Gleichgültigkeit über emotionale Distanz bis zu Zynismus reichen.
  • Die dritte Symptomgruppe beschreibt das Ausbleiben eines persönlichen Erfolgsgefühls bzw. ein zunehmendes persönliches Misserfolgs-Erleben im Beruf. Das kann z. B. die zunehmende Überzeugung sein, völlig unwirksam zu sein, aber auch das Gefühl, dass die Arbeit völlig sinnlos ist.

Oft kommt es bei Burnout noch zu weiteren psychischen Symptomen, vor allem Konzentrations- und Gedächtnisstörungen und Stimmungsschwankungen.

Auch körperliche Symptome sind häufig, vor allem Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Magen- Darmbeschwerden, Herz- und Kreislaufprobleme und Schwindel.

Das Sozialverhalten kann ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden, meist in Form von zunehmendem sozialem Rückzug.

Wenn keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, entwickeln sich im weiteren Verlauf des Burnout häufig psychische Störungen wie Depression, Angststörungen und Panikattacken.

Ursachen

Burnout ist meist auf ein Zusammenspiel verschiedener Faktoren zurück zu führen.
Es gibt äußere Faktoren im beruflichen Kontext, die Burnout begünstigen, wie beispielsweise

  • hohe Anforderungen,
  • hoher Arbeitsdruck,
  • schlechtes Führungsverhalten (mangelnde Information, zu wenig Wertschätzung und Mitspracherecht),
  • hohe Verantwortung ohne entsprechende Entscheidungskompetenzen,
  • schlechtes Team-Klima oder gar Mobbing;

Aber auch innere Faktoren sind beteiligt:

  • sehr hohe Erwartungen an die eigene Leistungsfähigkeit oder auch das Nicht-Wahrnehmen eigener Erfolge,
  • wenn eigene Bedürfnisse nicht wahrgenommen werden oder immer hinter die Interessen anderer Menschen zurückgestellt werden,
  • überhöhte oder idealisierte berufliche Ziele.

Therapie-Ziel: Entlastung & Resilienz

Bei (drohendem) Burnout ist es wichtig, zunächst einmal die eigenen Ressourcen wieder erschließen zu können und diesen Zustand zu stabilisieren. Wenn die eigenen Ressourcen dann wieder zugänglich sind, steht auch die Energie zur Verfügung, sich mit den inneren Faktoren zu beschäftigen und die eigene Einstellung nach den eigenen Vorstellungen und Bedürfnissen zu modifizieren. Das Ziel dabei ist es, die Widerstandskraft (Resilienz) positiv weiter zu entwickeln und zu stabilisieren. Dann fällt auch die Entscheidung leichter, ob eine Veränderung der Rahmenbedingungen notwendig ist.